43B nach Pötzleinsdorf

Die Buslinie 43B fährt derzeit vom Bahnhof Hütteldorf durch den Wienerwald über den Schottenhof, den Hanslteich und Salmannsdorf nach Neustift am Walde zur Agnesgasse. Es besteht bei der Haltestelle Artariastraße bei den meisten Fahrten ein Anschluss zur Linie 43A von Neuwaldegg und zum Cobenzl.
 
Zwischen Neustift am Walde im 19. Bezirk und Pötzleinsdorf im 18. Bezirk besteht eine Lücke im öffentlichen Verkehrsnetz, die sich durch eine Verlängerung der Linie 43B nach Pötzleinsdorf schließen ließe. Diese Relation wird für unterschiedliche Zwecke nachgefragt, da Neustift und Pötzleinsdorf miteinander verwachsen und demographisch verflochten sind, mangels Öffis wird aber meist mit dem Auto gefahren. Zu Fuß ist der Weg recht lange und relativ steil, und der Umweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist zusätzlich noch umsteigeintensiv (über S45 und 35A).
 
Gerade solche kleineren Lückenschlüsse von fehlenden Querverbindungen sind notwendig, um den öffentlichen Verkehr in Außenbezirken attraktiver zu machen.
 
Die Verlängerung verliefe ab der Haltestelle Neustift am Walde über den gleichnamigen Straßenzug, die Khevenhüllerstraße und die Pötzleinsdorfer Straße zur vorhandenen Busschleife bei der Straßenbahnendstation Pötzleinsdorf und zurück. Lediglich die derzeit zum Wenden bediente Station bei der Agnesgasse würde von dieser Linie nicht mehr bedient werden, jedoch weiterhin von den Linien 35A und 39A. Von Hütteldorf kommend wäre bei großem Bedarf optional auch weiterhin eine Bedienung durch die Linie 43B möglich - in Form einer Stichfahrt zum Kreisverkehr Agnesgasse vor Weiterfahrt nach Pötzleinsdorf.
 
Plan Plan
Pläne

Viele Vorteile

  • Anbindung der Linie 43B an die Straßenbahnlinie 41 Richtung Innenstadt, dadurch wird der Bus 43B für mehr Relationen eine annehmbarere Alternative zum Auto und zudem auch bekannter.
  • Schaffung einer Verbindung zwischen Pötzleinsdorf und Neustift. Relevant für Schulkinder, für Kinder und Familien, die in den beliebten Pötzleinsdorfer Schlosspark gehen, für Leute, die in die Pötzleinsdorfer Kirchen gehen, für Bewohnerinnen und Bewohner, die einander gegenseitig (Freunde, Verwandte in der Umgebung) besuchen, für Heurigenbesuche aus Währing. Ein 60-Minuten-Takt ist zwar nicht das Optimum an Attraktivität, aber besser als gar kein Angebot und immerhin leicht merkbar. Zudem wäre eine generelle Taktverdichtung auf dieser Linie denkbar.
  • Der Lückenschluss fehlt seit 1939 (davor fuhr hier bis 1938 ein Obus, dann kurz ein Autobus). Es gab kurzzeitig (2002 bis 2007) lediglich eine Anrufsammeltaxiverbindung (Teil der Route ASTAX 41A), die aber nur abends und somit außerhalb der nachfragestarken Zeiten in Betrieb war. Eine politische Partei betrieb einige Jahre lang auf Eigeninitiative zu Allerheiligen einen Shuttlebus von Neustift zum Friedhof hinauf, um die Lücke zu füllen.
  • Die zeitweise sehr stark ausgelastete und daher in manchen Teilen der Bevölkerung nicht übermäßig beliebte Linie 35A bekommt tagsüber eine öffentliche Alternative Richtung Innenstadt.
  • Der 18. Bezirk - insbesondere dessen äußere Bezirksteile - werden besser an den Wienerwald angebunden und erhalten eine Verbindung zur Marswiese, zum Schottenwald und nach Hütteldorf.
  • Der an der Grenze zum 18. Bezirk liegende Kleingartenverein Michaelerwiese wird von der Haltestelle Artariastraße direkt mit dem 18. Bezirk verbunden.
  • Es ist kein zusätzliches Busfahrzeug nötig, da sich die Verlängerung im bestehenden Umlauf zeitlich gut ausgeht. Pro Richtung beträgt die Mehrfahrzeit eines Kurses voraussichtlich vier Minuten, hin und zurück also acht Minuten. Die aktuelle Stehzeit des Busses in Hütteldorf ist deutlich länger und bietet daher diese Reserve.
  • Keine einzige zusätzliche Haltestelle müsste neu errichtet werden, da bestehende Haltestellen der Linie 41A mitbedient würden.
  • Im unteren Teil des Straßenzugs Neustift am Walde gibt es zwar eine Engstelle, diese wird aber von zahlreichen Reisebussen (Heurigenbesuche) passiert, was sich bewährt hat. Zudem gibt es zahlreiche andere Engstellen mit Linienbusverkehr in Österreich, die sich bewährt haben. Mittelfristig wäre eine Umgestaltung der Engstelle in eine Begegnungszone denkbar, um stets allen Verkehrsteilnehmenden flexibel Raum zu verschaffen und durch gegenseitige Rücksichtnahme besonders hohe Verkehrssicherheit zu gewährleisten.
  • Die auf der Linie 43B derzeit bestehende Trennung in einen Sommer- und einen Winterfahrplan entspricht auch im Verlängerungsabschnitt ungefähr der Nachfrage. Eine Fahrplanverdichtung wäre natürlich jedoch dennoch so oder so für die Hebung der Attraktivität der Linie hilfreich.
  • Der Anschluss zwischen 43A und 43B für die Wienerwaldrelation Hütteldorf - Artariastraße - Cobenzl und zurück bleibt durch die geänderte Strecke unberührt erhalten.

Zur Thematik zur erwähnten Engstelle in Neustift:
Durch die verankerte Identifizierung der lokalen Bevölkerung mit der alten Bebauungsstruktur und ihren abschnittsweise verengten Straßenquerschnitten ist auch ein Verständnis für besondere Verkehrssituationen samt entsprechender Rücksichtnahme gängig. Eine Begegnung zweier Linienbusse fände umlaufbedingt ohnehin nicht statt. Denkbar wäre auch ein Einsatz von Midibussen auf 43A und 43B, da diese eine etwas geringere Breite ausweisen. Als gemeinsamer Fuhrpark mit der Linie 44A, die bereits heute mit Midibussen betrieben wird, ergäben sich Synergien.
 
Engstelle Neustift am Walde
 
Nachfolgend einige österreichische Beispiele für bewährten in Betrieb stehenden Zweirichtungs-Buslinienverkehr durch teilweise im Verhältnis zur Busgröße noch engere Straßenstücke als in Neustift. In Sievering gibt es Leuchtwarnschilder, an den anderen Stellen keine technischen Zusatzmaßnahmen.
Die Beispiele zeigen, dass punktuelle Abweichungen von Standardquerschnitten selbst bei kleinen Verzögerungen durch kurzes Abwarten von Gegenverkehr technisch machbar sind und den bei weitem überwiegenden Vorteil von sinnvollen Lückenschlüssen ermöglichen.